Dass die US-Regierung an der Cybersicherheit herumschraubt, ist seit Längerem klar. Auch Stellenstreichungen wurden bekannt. Nun legte das Heimatschutzministerium (DHS) sein Budget für das kommende Jahr vor: Fast eine halbe Milliarde Dollar soll die Cybersicherheitsbehörde CISA im Jahr 2026 einsparen.
Die Einsparungen sind spürbar: Der Etat der CISA sinkt von 2,8 auf knapp 2,4 Milliarden Dollar, somit um etwa 17 Prozent. Das sieht der Etatüberblick vor, den die Behörde dem US-Kongress präsentierte. Allein bei den Personalkosten will man über 95 Millionen US-Dollar einsparen – unter anderem durch über 1000 Stellenstreichungen. Auch externe Berater dürften künftig weniger Aufträge bei der CISA erhalten: Der Etatposten "Beratungs- und Unterstützungsdienstleistungen" sinkt um 289 Millionen auf immerhin noch 1,3 Milliarden US-Dollar.
In der Cybersicherheit streicht die CISA 186 Stellen und spart über 216 Millionen US-Dollar ein, im Bereich Infrastruktursicherheit zusätzliche zehn Stellen. Dieser Bereich erhält jedoch im Jahr 2026 eine Etat-Aufstockung um 143 Millionen Dollar und wird damit finanziell gestärkt. Das hatte Heimatschutzministerin Noem angeordnet: Man möge sich mehr auf den Schutz der Behördennetze und kritischer Infrastrukturen konzentrieren.
315 Stellen sollen durch ein freiwilliges Programm wegfallen, das CISA-Mitarbeitern mit Abfindungen, Frührente und anderen finanziellen Anreizen den Abschied versüßt. Der zweitgrößte Streichposten betrifft Stellen bei der Behörde, die gar nicht besetzt sind: Für über 300 offene Positionen fand die CISA bislang keine geeigneten Kandidaten, nun fallen sie weg. Die Behörde schreibt dazu, dies ermögliche effiziente Mittelverwendung ohne Auswirkungen auf den Betrieb.
Mehrere Abteilungen schließt die Behörde komplett. Dazu gehört das 14-köpfige Team für Wahlsicherheit – angesichts des persönlichen Kleinkriegs des US-Präsidenten gegen Ex-CISA-Chef Chris Krebs wenig überraschend. Dieser hatte Trumps Vorwürfe des Wahlbetrugs vehement bestritten und darüber seinen Job verloren. Auch eine Abteilung für Infrastruktursicherheit im Chemiesektor soll es 2026 nicht mehr geben, was jedoch bereits 2023 beschlossene Sache war und nun umgesetzt wird.
Das Thema "Diversity, Equity, Inclusion" (DEI) fällt ebenfalls weg – Präsident Trump hatte per Dekret verordnet, dass Bundesbehörden ihre DEI-Abteilungen zu schließen haben. Bei der CISA kostet das 116 Mitarbeitende den Arbeitsplatz.
Ex-CISA-Chefin Easterly hatte bereits im März den Umbau der Behörde kritisiert. Ihre Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten: Die Behörde leidet unter massivem Führungskräfte-Schwund. Dieser dürfte auch mit den geplanten Kürzungen zusammenhängen.
Doch die amtierende CISA-Chefin Bean sieht die Agentur nach wie vor gut aufgestellt: "Wir verfügen über das richtige Team, um diese Mission [als Cybersicherheitsagentur, d. Red.] zu erfüllen und sicherzustellen, dass wir auf eine Reihe von Cyberbedrohungen durch unsere Gegner vorbereitet sind." Dennoch fragen Kritiker sich, ob die Regierung die CISA kaputtspart.

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