Nachdem eine Cyberattacke auf den größten japanischen Brauereikonzern zu einem mehrtägigen Produktionsstopp geführt hat, gibt es bei der Konkurrenz Probleme, den zusätzlichen Bedarf zu decken. Das berichtet die japanische Tageszeitung Yomiuri Shinbun, nachdem die betroffene Brauerei Asahi ihre Produktion Anfang der Woche wieder aufgenommen hat. Der Konzern hatte die Cyberattacke am 29. September eingestanden und laut Medienberichten später die Produktion in sechs japanischen Brauereien gestoppt. Zu dem Angriff hat sich inzwischen die Ransomware-as-a-Service-Gruppe "Qilin" bekannt. Angeblich hat sie 27 Gigabyte an Daten entwendet. Was die Kriminellen verlangen und ob Asahi darauf eingegangen ist, ist unklar.

Botschaft von "Qilin" im Darknet

(Bild: Screenshot/heise medien)

Der Brauereikonzern hat den Angriff am 29. September publik gemacht und die Folgen für die Produktion eingestanden. Nachdem die Produktion an mehreren japanischen Standorten gestoppt werden musste, wird sie inzwischen wieder hochgefahren. Einen Zeitplan dafür gibt es aber nicht. Die Folgen sind bereits landesweit zu spüren. Laut Yomiuri Shinbun sind die Vorräte von Restaurants und Lebensmittelläden teilweise zur Neige gegangen und die Konkurrenten konnten den gestiegenen Bedarf nicht decken. So hat die Brauerei Sapporo erklärt, dass zuerst die bestehende Kundschaft beliefert werden soll. "Wenn das so weiter geht, könnte es darin gipfeln, dass die Menschen kein Bier mehr bekommen", zitiert die Zeitung den Chef einer Bar in Tokio.

Asahi ist vor allem für das japanische Bier Asahi Super Dry bekannt, die Brauerei vertreibt aber unter anderem auch die europäischen Biere Pilsner Urquell aus Tschechien, Grolsch aus den Niederlanden, Tyskie aus Polen und Peroni aus Italien. Von der Cyberattacke waren jetzt aber nur Produktionsstätten in Japan betroffen. Laut Asahi ging es dabei nicht nur um Bier, sondern auch um Softdrinks und Lebensmittel. Wann die Produktion wieder normal laufen soll und die Lieferschwierigkeiten behoben sein dürften, teilte Asahi nicht mit. Der Vorfall erinnert an die Geschehnisse bei dem britischen Automobilkonzern Jaguar Land Rover. Dort lag die Produktion aber sogar wochenlang still und zwischenzeitlich musste sogar die dortige Regierung mit einer Finanzhilfe einspringen.

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