Der Bundesrechnungshof hat Bemerkungen zur Haushalts- und Wirtschaftsführung an den Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung geschickt. Darin bemängelt die Behörde unter anderem, dass "einsatzwichtige IT-Services" der Bundeswehr gefährdet seien.
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Die Beamten erörtern, dass das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) nicht sicherstelle, "dass es wichtige Daten für militärische Zwecke verlässlich bereitstellen kann, auch im Krisenfall." Es betreibe "ein Rechenzentrum für einsatzwichtige IT-Services lediglich an einem Standort – und damit nicht georedundant", führen sie weiter aus. Da es damit "die Bedrohungslage im Falle von Cyberangriffen, Sabotageakten oder Naturkatastrophen" vernachlässige, gefährde das BMVg die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr.
Das Verteidigungsministerium weiche zudem "von eigenen Vorgaben und denen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ab". Die Ausgabenkontrolleure erklären: "Das BSI als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde empfiehlt eine Mindestentfernung von 100 km für Georedundanz – und damit eine belastbare Ausfallsicherheit beim Betrieb von Rechenzentren". Falle "ein Standort aus, stehen die IT-Services an einem anderen Standort identisch in kürzester Zeit bereit."
Daher müsse das BMVg "belastbar planen, wie und bis wann es den georedundanten Betrieb des Rechenzentrums sicherstellen kann", fordern die Beamten. Andernfalls riskiere das Verteidigungsministerium, dass IT-Services für Waffensysteme im Einsatzfall nicht nutzbar seien.
Das "Zeitenwende-Sondervermögen" in Höhe von 100 Milliarden Euro und ein dauerhaft erhöhter Etat der Bundeswehr sehen einige Milliarden Euro auch für die Digitalisierung der Streitkräfte vor. Ohne Vernetzung und Automatisierung erzielt man keine Informationsüberlegenheit, hieß es im März noch bei der Bundeswehr. Ob bereits in Planung ist, Redundanz bei essenziellen Rechenzentren zu schaffen, ist derzeit unklar. heise online hat diesbezüglich eine Anfrage an das Verteidigungsministerium geschickt.
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