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Sicherheitslücken in fast 750 Multifunktionsdruckern verschiedener Hersteller

Das IT-Sicherheitsunternehmen Rapid7 hat acht Schwachstellen in insgesamt 748 Multifunktionsdruckern, Scannern und Etikettendruckern von fünf verschiedenen Herstellern aufgedeckt. Angreifer könnten sich dadurch die Zugangsdaten zum Gerät selbst und dem angeschlossenen Netzwerk verschaffen. Die betroffenen Unternehmen Brother, Fujifilm, Ricoh, Toshiba und Konica Minolta haben Firmware-Updates bereitgestellt, aber eine Sicherheitslücke kann lediglich manuell umgangen werden. Erst mit neuen Modellversionen wird diese geschlossen.

Die gefährlichste Schwachstelle ist die Umgehung der Authentifizierung (CVE-2024-51978, kritisch), wodurch Angreifer die Kontrolle über das Gerät erlangen können. Ähnlich wie bei den Multifunktionsdruckern Xerox Versalink, die ihre Zugangsdaten preisgegeben haben, basiert das Standard-Kennwort auch bei diesen 748 Geräten auf der Seriennummer. Diese Kennzeichnung kann wiederum durch eine andere Sicherheitslücke (CVE-2024-51977) in den HTTP-, HTTPS- und IPP-Diensten erlangt werden. Die Seriennummer ist aber auch durch PJL- und SNMP-Anfragen herauszufinden, schreibt Rapid7.

Anwender sollten deshalb dringend ein eigenes Passwort anlegen, denn diese Funktion des Standard-Kennworts ist laut Brother nicht per Firmware zu ändern. Das Standard-Kennwort wird während der Produktion automatisch gesetzt. Sollten sich die Angreifer die Zugangsdaten zum Gerät beschafft haben, können sie eigene Passwörter setzen, das Gerät umkonfigurieren oder Funktionen des Geräts nutzen, die autorisierten Nutzern vorbehalten sind.

Andere Schwachstellen (CVE-2024-51979, CVE-2024-51982 und CVE-2024-51983) könnten Angreifer nutzen, um Pufferüberläufe zu produzieren und das Gerät zum Absturz zu bringen. Weitere Sicherheitslücken (CVE-2024-51980 und CVE-2024-51981) erlauben Angreifern Netzwerkfunktionen mit dem Gerät sowie den Zugriff auf Zugangsdaten externer Dienste wie LDAP oder FTP (CVE-2024-51984). Damit könnten Angreifer weiter in das Netzwerk vordringen und möglicherweise sensible Daten abgreifen.

Zu den betroffenen Geräten gehören 689 verschiedene Multifunktionsdrucker, Scanner und Etikettendrucker von Brother, 46 Druckermodelle von Fujifilm, fünf Drucker von Ricoh, zwei Druckermodelle von Toshiba und sechs Modelle von Konica Minolta. Allerdings verkaufen auch andere Hersteller wie Dell die Multifunktionsdrucker von Brother unter der eigenen Marke. So ist der Dell E514dw ein umbenannter Brother MFC-L2700dw mit leichten Modifizierungen. Ob auch die entsprechenden Dell-Modelle diese Schwachstellen besitzen, konnte Rapid7 auf Nachfrage von heise online nicht beantworten. "Uns liegen keine Informationen darüber vor, dass Dell-Modelle betroffen sind", erklärte Stacey Holleran von Rapid7. Entsprechende Anfragen an Brother und Dell sind bislang unbeantwortet.

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Eine direkte Verbindung zu den ebenfalls von Rapid7 Anfang dieses Jahres aufgedeckten Sicherheitslücken der Xerox Versalink Multifunktionsdrucker sehen die Sicherheitsforscher nicht. Der sogenannte Pass-Back-Angriff zeigt in der Theorie das gleiche Problem, aber laut Rapid7 nutzen die Firmen nicht denselben Code, sondern verwenden lediglich dasselbe Design und Konzept bei den Standard-Kennwörtern auf Basis der Seriennummer.

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Sonntag, 02. November 2025

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