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Bösartige Kommunikationsgeräte in Solar-Wechselrichtern in den USA entdeckt

Bei der Untersuchung von Wechselrichtern aus China durch Experten in den USA wurden in einigen Geräten nicht dokumentierte Kommunikationsgeräte gefunden. US-Energiebehörden wollen das Risiko dieser chinesischen Inverter Medienberichten zufolge neu beurteilen.

Die Agentur Reuters bezieht sich in ihrem Bericht auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Elektronik-Experten, die sich mit dem Zerlegen und Analysieren von elektronischer Ausrüstung beschäftigen, seien auf die undokumentierten Kommunikationseinheiten in den Solar-Wechselrichtern gestoßen. In den vergangenen neun Monaten seien dabei undokumentierte Kommunikationseinrichtungen wie Mobilfunk-Geräte auch in einigen Akkus von mehreren chinesischen Ausrüstern gefunden worden.

Derartige Wechselrichter, die zum Großteil in China hergestellt werden, sind allgegenwärtig: Sie verbinden Solarpanele und Windkrafträder mit dem elektrischen Netz und finden sich auch in Batterien, Wärmepumpen und E-Auto-Ladern. Meist haben diese Geräte die Möglichkeit zur Netzwerkanbindung verbaut, um etwa Updates und Wartung zu ermöglichen. Viele Unternehmen und Privatleute setzen jedoch darauf, diese Kommunikation etwa zum Hersteller in China mittels Firewall abzuwürgen.

Die bösartigen Komponenten öffneten zusätzliche undokumentierte Kommunikationskanäle, die die Umgehung von Firewalls ermöglichen, mit potenziell katastrophalen Folgen, schreibt Reuters. "Die Nutzung der bösartigen Kommunikationsgeräte zur Umgehung von Firewalls und zur Fernabschaltung von Wechselrichtern oder zur Änderung ihrer Einstellungen könnte nach Ansicht von Experten die Stromnetze destabilisieren, die Energieinfrastruktur beschädigen und weit verbreitete Stromausfälle auslösen", erörtert die Agentur weiter.

Einer der beiden informierten Personen sagt Reuters dazu: "Das bedeutet, dass im Endeffekt eine eingebaute Möglichkeit vorliegt, mit der das Stromnetz physikalisch zerstört werden kann." Namentlich benennen wollten beide Informanten die chinesischen Hersteller der Wechselrichter jedoch nicht, und auch nicht, wie viele manipulierte Geräte sie insgesamt gefunden haben.

Die US-Regierung hat die Funde nicht öffentlich bestätigt. Ein Sprecher des Energieministeriums der USA sagte jedoch: "Auch wenn diese Funktion keine böswillige Absicht verfolgt, ist es für die Beschaffer von entscheidender Bedeutung, die Fähigkeiten der erhaltenen Produkte genau zu kennen." Das Ministerium gab jedoch an, dass es kontinuierlich die Risiken bewertet, die mit neuen Technologien verbunden sind. Es räumte ein, dass es erhebliche Probleme bei der Offenlegung und Dokumentation der Funktionen durch die Hersteller gab.

Auch in Deutschland gibt es Bedenken aufgrund der schieren Menge an chinesischen Wechselrichtern. Während des Gesetzgebungsprozesses zum "Solarspitzengesetz" Anfang des Jahres richtete sich die Aufmerksamkeit auch auf die Hersteller-Clouds. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sagte gegenüber dem BR, dass "die Zentralregierung in Peking über die internetfähigen Komponenten von Solaranlagen direkten Einfluss auf einen systemrelevanten Teil der deutschen Stromversorgung" nehmen könne.

Jedoch könnten bösartige Akteure und (staatliche) Cyberbanden einige der zahlreichen Sicherheitslücken in Photovoltaik-Systemen angreifen und damit die Stromnetze gefährden.

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(Ursprünglich geschrieben von Heise)
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Montag, 03. November 2025

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