Europäische Unternehmen sehen sich mit einer zunehmend angespannten Bedrohungslage konfrontiert. Das geht aus dem "State of Cybersecurity Report 2025" des französischen Security-Anbieters HarfangLab hervor. Demnach bewerten 40 Prozent der befragten Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien das aktuelle IT-Risiko für ihre Organisation als "extrem" oder "sehr hoch". 58 Prozent halten die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) durch Kriminelle für den wichtigsten Risikofaktor.
Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist die wachsende Bedeutung der digitalen Souveränität. 70 Prozent der Unternehmen empfinden die Abhängigkeit von nicht-europäischer Technik als zu hoch. 78 Prozent der Entscheider in Europa geben an, dass das Thema Souveränität für sie wichtiger geworden ist. Für 59 Prozent ist dies inzwischen ein entscheidendes Kaufkriterium, 11 Prozent sehen digitale Souveränität sogar als das wichtigste.
Laut dem Bericht (PDF) erleben On-Premises-Angebote eine kleine Renaissance. Demnach bevorzugen 31 Prozent der Unternehmen lokale Endpoint-Detection-and-Response-Systeme (EDR) gegenüber Cloud-Angeboten – vor allem, um mehr Kontrolle über die eigene IT-Sicherheit zu behalten. Der Anteil cloudbasierter Systeme liegt mit 35 Prozent zwar noch höher, doch rund 17 Prozent der Unternehmen planen explizit den Umstieg auf eine On-Premises-Lösung in den nächsten zwei Jahren.
Auch Microsoft hat trotz aller Versuche, die Kunden in die Cloud zu bringen, noch immer On-Premises-Server im Angebot. Zuletzt hat das Unternehmen mit der Microsoft Exchange Server Subscription Edition und der Skype Business Server Subscription Edition weiterhin lokal installierbare Server veröffentlicht. Dafür lässt sich das Unternehmen jedoch einen Aufpreis zahlen.
Die Unterschiede in der Risikowahrnehmung sind regional teils deutlich: In Frankreich stuften 48 Prozent der Unternehmen das Risiko als extrem oder sehr hoch ein, in Deutschland nur 33 Prozent.
