Valve hat ein mit Malware infiziertes Free2Play-Spiel aus seinem Steam Store entfernt. Darüber informiert die Sicherheitsfirma Kaspersky in einem aktuellen Blog-Eintrag. Das Piratenspiel "PirateFi" ist demnach in der vergangenen Woche aus dem Store geflogen, nachdem ein Nutzer Valve über einen Malware-Fund informiert hatte.
Anzeige
Ein Screenshot des inoffiziellen Steam-Trackers SteamDB zeigt eine Mail, die Valve anschließend an Spieler von "PirateFi" verschickte. Demnach waren bestimmte Builds von "PirateFi" mit der Malware infiziert. "Sie haben 'PirateFi' auf Steam gespielt, während diese Builds aktiv waren", schreibt Valve in der Mail. "Daher ist es wahrscheinlich, dass diese bösartigen Dateien auf Ihrem Computer gestartet wurden."
Betroffenen Nutzern empfiehlt Valve einen Systemscan mit einer Antivirus-Software. Zudem könne es sinnvoll sein, das System zu formatieren. Laut Kaspersky hat die eigene Antivirus-Software die Malware in "PirateFi" als Trojan.Win32.Lazzzy.gen identifiziert. Die Malware habe sich in der Datei "Howard.exe" versteckt und war programmiert, sich in den Temp-Ordner im AppData-Verzeichnis zu entpacken. Von dort könne sie Browser-Cookies stehlen und sich darüber Zugang zu den Accounts betroffener Nutzer verschaffen. Laut Kaspersky zeigen mehrere Einträge in den Steam-Foren Fälle, in denen sich Angreifer tatsächlich Zugriff auf die Konten von "PirateFi"-Spielern verschaffen konnten. Die originalen Foreneinträge sind mittlerweile aber nicht mehr verfügbar.
Wie viele Personen "PirateFi" gespielt haben, ist unklar. "PirateFi" war kein besonders populäres Spiel, die Webseite Vginsights schätzt, dass das Spiel etwa 1500 Mal heruntergeladen wurde. Gamalytic schätzt die Zahl der Downloads auf 860. Der Tracker von SteamDB zeigt, dass "PirateFi" von maximal fünf Personen gleichzeitig gespielt wurde. In jedem Fall dürfte die Zahl der betroffenen Nutzer sehr gering ausfallen. Das Entwicklungsstudio hinter dem Spiel ist unbekannt.
Interessant ist der Fall eher, weil er aufzeigt, dass Valves eigenes Sicherheitssystem Lücken hat. Laut Kaspersky ist der letzte bekannte Fall eines Spiels, das Malware auf Steam verbreitet hat, aber schon fast zehn Jahre her: Damals wurde "Dynostopia" auf der mittlerweile eingestellten "Greenlight"-Plattform von Steam als Beta veröffentlicht. Das Spiel konnte Malware aus externen Quellen herunterladen, um sich Kontrolle über das System von Nutzern zu verschaffen.
(

Kommentare