Die Macher der anonymisierenden Linux-Distribution Tails haben als Notfallupdate die Version 6.14.2 veröffentlicht. Sie schließt Sicherheitslücken im Linux-Kernel und dem Perl-Interpreter.
In der Versionsankündigung erklären die Tails-Entwickler die Änderungen. Zum einen hievt Tails 6.14.2 den Kernel auf Version 6.1.133 – und der stopft gleich mehrere Sicherheitslücken, die Angreifer etwa zu Rechteausweitung oder den unbefugten Zugriff auf Informationen missbrauchen können. Die zugehörige Debian-Meldung enthält einen Schwung von 108 CVE-Einträgen, die mit der aktualisierten Fassung korrigiert werden.
Das könnte die Vertraulichkeit des anonymisierenden Linux unterwandern. Dies ist ebenfalls aufgrund einer weiteren Sicherheitslücke im Perl-Interpreter möglich. Darin können Angreifer einen Heap-basierten Pufferüberlauf ausnutzen, um die Software lahmzulegen oder potenziell sogar Schadcode einzuschleusen und auszuführen (CVE-2024-56406, derzeit keine konkrete Risikoeinschätzung verfügbar).
Andere Software-Bestandteile haben demnach keine signifikanten Neuerungen erfahren. Wer Tails nutzt, sollte umgehend auf die neue Fassung aktualisieren, um die Anonymisierungsfunktionen nicht zu gefährden. Es stehen wie üblich aktuelle Images für das Verfrachten auf USB-Sticks bereit und solche für DVDs oder die Nutzung in der VM.
Vor zwei Wochen haben die Tails-Entwickler Version 6.14.1 veröffentlicht. Während der Tests der 6.14-Fassung stießen sie auf Probleme, die sich korrigierten, und gingen dann gleich mit der erhöhten Versionsnummer nach draußen. In der Fassung haben sie etwa die Integration des Tor-Browsers und einige kleinere Fehler korrigiert. Durch den Schwenk auf AppArmor sind nun mehr Freiheiten ohne Einschränkung bei der Sicherheit vorhanden, etwa mehr Orte für das Speichern von Dateien.
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