Das Risiko eines Internetnutzers, Opfer eines erfolgreichen Online-Betrugs zu werden, bleibt hoch. Der im Mai 2024 erschienene Cybersicherheitsmonitor des BSI spricht hier eine deutliche Sprache: 44 Prozent aller Deutschen, die im vergangenen Jahr Opfer einer Straftat im Internet wurden, hatten es dabei mit mindestens einer Variante von Online-Betrug zu tun.
Online-Scams sind für Cyberkriminelle zu einem äußerst lukrativen Geschäft geworden. Längst geht es dabei nicht mehr allein um den Versand von Fake-E-Mails oder die Angabe falscher Daten bei Online-Händlern. Das Feld der Online-Betrüger ist komplexer und vielseitiger geworden, ob Banking-Scams, Romance-Scams, Travel Scams und zahlreiche weitere Online-Betrugsvarianten. In diesem Frühjahr scheint mit Funeral Scams eine neue Variante hinzugekommen zu sein.
Suche nach Beerdigung-Posts
Cyber-Experten der Malwarebytes Labs haben auf Facebook diese neue Betrugsmasche ausgemacht, über deren Auftreten in Großbritannien schon mehrfach die BBC berichtet hat. Ziel der Angreifer ist es, ihre Opfer zur Übergabe einer ‚Gebühr‘ oder einer ‚Spende‘ – also einer Geldsumme – oder gleich ihrer Kreditkartendaten zu bewegen Hierzu gehen sie folgendermaßen vor:
Zunächst suchen sie auf Facebook nach Posts, in denen von einer Beerdigung die Rede ist. Dann warten sie ab, bis ein Bestattungsunternehmen eine offizielle Nachricht zum Verstorbenen postet. Hat das Bestattungsinstitut den Post abgesetzt, platzieren sie innerhalb kürzester Zeit direkt darunter einen Kommentar. Der sieht dann so aus, als ob er vom Bestattungsunternehmen selbst stammen würde. Um die Glaubwürdigkeit des Posts zu erhöhen, statten sie diesen häufig noch mit Fotos und persönlichen Daten des oder der Verstorbenen aus.
Unterschiedliche Kommentar-Varianten sind bereits im Umlauf. Weitere werden sicherlich schon bald hinzukommen. In einem wird zu einer Spende für die Hinterbliebenen aufgerufen. In einem anderen wird Freunden und Verwandten des oder der Verstobenen die Hinzuschaltung zu einem Live-Stream von der Trauerfeier angeboten. Allen gemein ist, dass die Leser der Kommentare am Ende immer aufgefordert werden, den Kommentar zu teilen und so ihre privaten Kontakte auf den Spendenaufruf beziehungsweise den Live-Stream aufmerksam zu machen.
 
				
